Corporate Purchasing
In der Regel gilt: Je kleiner das Unternehmen, desto schlechter der Einkauf. Bis zu einer Umsatzgröße von 100 Millionen Euro gelingt es den wenigsten, ihren Einkauf effizient aufzustellen, sagt u.a. Kerkhoff Consulting, einer spezialisierten Unternehmensberatung. In einer kürzlich dazu durchgeführten Studie hätten nur 39 Prozent der befragten Einkaufsleiter angegeben, die optimale Anzahl an Mitarbeitern zu haben. Gerade in einer wirtschaftlich turbulenten Zeit verschenken die Unternehmen damit aber wichtige Chancen. Denn der Einkauf ist der wertvollste Kostenhebel, weil auf keine andere Art Einsparungen schneller realisiert werden können. Umso wichtiger wird es für die Unternehmen, ihre Einkaufsabteilungen effizient aufzustellen und mit Top-Leuten zu besetzen.
Außer fachlichem Know-how brauchen Einkäufer aber vor allem auch kommunikative Fähigkeiten. Kommunikation ist ein wesentlicher Treiber für den Erfolg. Wenn die Entwicklungsabteilung nicht verstehe, was der Einkauf macht oder wie er arbeite, läuft vieles nicht. Einkauf und Technik müssen sehr früh in neuen Ausschreibungsverfahren zusammenarbeiten, ist auch Westaflex überzeugt. Deshalb sollten Einkäufer ein gutes Grundverständnis für die zu beschaffenden Waren mitbringen.
Meist bringen die Einkäufer ein BWL- oder Wirtschaftsstudium mit und haben sich schon während ihrer akademischen Ausbildung spezialisiert. Zudem sind eine hohe Einsatzbereitschaft, große Flexibilität und Kommunikationsfähigkeit unerlässlich, um ein guter Einkäufer/in zu sein. Um die Mitarbeiter vom Bestellabwickler zum Einkaufsprofi zu befördern, organisierte Westaflex mit Kerkhoff Schulungen, Teamtrainings und Coachings. Die Kontakte zu zahlreichen Abteilungen im Unternehmen, aber auch zu den weltweiten Lieferanten machen den Job extrem abwechslungsreich. Jeder Tag ist anders. Früher galt: Wer nie Karriere machen wollte, ging in den Einkauf. Und wer seine Karriere beenden wollte ebenso. Es gibt leider auch kaum Lehrstühle, die Einkäufer ausbilden. Grund für die geringe Wertschätzung sei, dass viele Firmen den Einkauf als reine Beschaffungsabteilung abwerten.
Dabei ist die Nachfrage nach qualifizierten Einkäufern ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, qualifizierter Nachwuchs wird knapp. Wir benötigen bereits in OWL dringend das Fachwissen top-ausgebildeter Einkäufer, wenn die Konjunktur wieder merklich anzieht, sagt die IHK zu Bielefeld.
Wenn Familienunternehmen in der Region, die international tätig sind Einkäufer suchen, dann sind vor allem zwei Qualifikationen gefragt: Einkaufs- und Produktkompetenz. Die Branche spielt keine wesentliche Rolle. Es ist vor allem wichtig, dass ein Einkäufer über ein großes Know-how im Einkauf verfügt und sich in seiner Warengruppe und damit in den entsprechenden Märkten und mit den Lieferanten auskennen und darüber wachen, bei wem, wann und zu welchen Konditionen geordert wird.
Wenn der strategische Einkauf bei Westaflex einen neuen Mitarbeiter einstellt oder Azubi erhält, gehört zu unseren Standardfragen, in welcher Position dieser sich gegenüber unseren Lieferanten fühle. Wenn der- oder diejenige sich stärker fühlt, dann ist er/sie nicht teamfähig. Entscheidend ist, dass beide Seiten auf Augenhöhe verhandelten. In vielen Unternehmen gibt es inzwischen schon ausgefeilte IHK-Weiterbildungsprogramme für die Einkäufer des Hauses - mit gutem Grund.