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flexibler Arbeitsmarkt

Die Diskussion um das Entsendegesetz oder den Mindestlohn für Dienstleistungsbranchen halten wir für wichtig. Obwohl wir an den Manteltarifvertrag NRW gebunden sind und dessen Flexibilität mit Jahresarbeitszeitkonten ausnutzen.

Ist die Agenda 2010 wirklich alternativlos? Grundsätzlich gibt es zu jedem politischen Konstrukt immer eine Alternative, sei es bei einzelnen Punkten, als auch im gesamten. Aus Unternehmenssicht und bereits im europäischen Wettbewerb der Standorte ist ein flexibler Arbeitsmarkt allerdings unerlässlich. Im Kreis Gütersloh kann und sollte er um solche Aspekte der Sozialen Marktwirtschaft erweitert werden, um auch Zeit- und Leiharbeiter Perspektiven in der Region zu ermögliche

Was bewirkt Zeitarbeit, projektbezogene Arbeit und z.B. neue Angestelltenformen, wie die des „mobile worker“?

Die Angst um den Job ist für viele ein ständiger Begleiter: Rund ein Viertel der Arbeitnehmer fürchtet um seinen Arbeitsplatz, wie eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Emnid ergibt. Angst ist jedoch kein guter Ratgeber! Ein mittelständisches Unternehmen kämpft um jeden Auftrag, der teilweise um jeden Preis oder unter fast unmöglichen Zeitrahmen abgewickelt werden muss. Jedoch: können wir aus Gütersloh schneller liefern, als ein Wettbewerber aus Polen, können wir wiederum teuer sein. Unsere Chancen liegen in der Schnelligkeit und Flexibilität und damit ist eine gewissen Zeitarbeiter-Quote IMMER notwendig. Ob in der Urlaubszeit oder zu anderen saisonalen Schwankungen im Absatz, eine Auftrags-Garantie rsp. langfristige Planungshorizonte werden immer schwieriger. Es hilft vielfach nicht (mehr), die Trends der Vorjahre zur Planung zu nutzen – zu Variantenreich sind Produkte und Wünsche unserer Kunden geworden. Wir könnten uns eine Produktion ohne eigene Kernmannschaft, allerdings auch ohne Zeitarbeiter nicht mehr vorstellen.

Wie wichtig stuft Ihr die Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt ein und welche Chancen ergeben sich daraus für die Zukunft?

Es gibt eine ganze Reihe von Fällen, in denen wir Leiharbeiter übernommen haben, da wir uns miteinander ja schon kennengelernt haben. Das Risiko für beide Seiten war gering. Ohne Zeitarbeit hätten wir einander nie kennengelernt. Der wirtschaftliche Aufschwung in OWL führt zu einem Fachkräftemangel – die Chance auf Festanstellung für jeden guten Zeitarbeiter.

Welche Formen des flexiblen Arbeitens kennt Ihr und welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht?

Besonders in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung unterstützen wir neue Arbeitsformen. Wir halten es für wichtig, neuen Ansätzen aufgeschlossen gegenüber zu bleiben. Obwohl sich nicht auf allen Arbeitsplätzen beispielsweise Teilzeitarbeit oder Heim-Arbeitsplätze realisieren lassen. Gern möchten wir immer mehr auf Vertrauens-Arbeitszeit arbeiten, statt nach Stempeluhr nach Leistungszielen honorieren. Auch Incentives über Alters- und Gesundheitsvorsorge sind bei uns möglich. Unsere Erfahrung: jeder Mitarbeiter nutzt eine andere Mischung. Manchmal auch je nach Familienstand und Alter.

Bewertet Ihr flexible Arbeit eher positiv oder negativ und gibt es Vorbehalte gegen Freelancer?

Es gibt ganz bestimmte Berufsbilder, wie etwa den betrieblichen Datenschutz-Beauftragten, der gar nicht genügend Handlungsfelder bei KMU-Firmen hätte – hier ist einzig ein Freelancer für mehrere KMUs sinnvoll. Auch für Projekte, die zeitlich und thematisch klar abgegrenzt sind, brauchen wir externe Hilfe vom Arbeitsmarkt der Spezialisten. Wenn gleichzeitig eine gezielte Förderung von weiblichen Mitarbeitern und jungen Familien stattfinden soll, so gibt es keine Alternative zur flexiblen Arbeit und flexiblen Arbeitszeit.


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