Mein Testbericht Android
Endlich Ruhe, meine ersten Eindrücke aus 4 Wochen Motorola RAZR Nutzung zu Papier zu bringen! Mir war es wichtig, nicht „auf den iPhone Zug“ aufzuspringen und ein SIM-Lock freies Mobiltelefon zu nutzen. Außerdem, ich gebe zu, habe ich das RAZR auf Empfehlung gekauft. Vielleicht werden in absehbarer Zeit Mobiltelefone als Produktbeigabe an Handwerker verschenken, dann allerdings nur auf Android-Basis.
Womit wir gleich beim Thema sind. Von 5 Handy-Betriebssystemen (WinCE, Blackberry OS, Symbian, Apple OS, Android) werden m.E. nur 2 überleben. Gerade Nokia hat hier Trends ignoriert und nur auf geschlossene Systeme gesetzt. Wer, wie im Fall der Westaflex Gruppe, Mobil-Anwendungen plant, ist einzig mit Open Source und Java „auf der flexiblen Schiene“. Denkbar sind mit der neuen Handy-Generation Barcode-Informationen zu kombinieren. Wie Ersatzteil-, Bau-Anleitungen und Fachhändler-Verzeichnisse. Genauso wie Originalteil-Prüfungen und Produkt-Update Tweets.
Noch ein Bekenntnis meinerseits: ich habe keine Zeile im Motorola-Handbuch gelesen! Nicht, weil es keine deutsche Anleitung gibt, sondern da ich eine selbstverständliche, selbsterklärende Technik erwarte. Zumal die beiliegende CD nur für Windows nicht aber für MacOS verfügbar ist.
Und daher umgehend die Auflösung: es geht prima ohne! Und damit gleich zu einem Unterschied zum iPhone: man braucht keinen nervigen PC-Transfer. Apps werden vom Play genannten Marktplatz für Software geladen und sind umgehend verfügbar rsp. sofort, bei Nichtgefallen wieder entfernt. Überhaupt besteht stets die Möglichkeit Eingaben via Berühungs-Bildschirm oder mittels Soft-Tastatur einzugeben; je nach „Lust und Sonnenstand“. Nach Hinzufügen neuer Apps werden alle anderen umgehend alphabetisch neu sortiert. Und das, wieselflink dank Android 2.x Version. Hier merkt man, bei jedem Schritt, die Multitasking Fähigkeiten des offenen Betriebssystems und einen weiteren markanten Unterschied zum iPhone.
Ich denke gerade, dass sich dieser Vorteil und die weite Angebotsverfügbarkeit von Android Handys auch im Preisvorteil ggü. einem iPhone abbilden. Zumindest für mich, auch ein Kaufargument, neben den vielen Referenzen aus dem Freundeskreis. Die angebotenen Monitor-Schutzfolien und Neopren-Täschchen finde ich übrigens übertrieben, denn das auch Droid genannte Motorola ist überaus robust verarbeitet.
Bei den vielen Einstellung- und Optimierungs-Möglichkeiten gehört natürlich auch Neugier dazu, sich – ohne Handbuch-Studium – durch zu spielen. Einige Einstellungen, wie das Löschen von Bildern aus dem Medienordner, durch langes Fingerdrücken aufs Bild, ergibt sich dann eben spielerisch! Grundfunktionen, wie suchen und Home sind durch/auf den Handyrahmen fest vorgegeben.
Update 2012 - Den Start- oder Anmelde-Bildschirm kann man nach links und rechts bewegen. Abgelegte Programmaufrufe von der Startseite am besten nach rechts-unten auf den nächsten Folge-Bildschirm verschieben. So vermeidet man unbeabsichtigten Programmaufruf! In meinem Fall hatte die Barcode-Erkennung dauernd in der Hosentasche versucht, zu scannen und damit unnötig Akku-Energie verbraucht.
Das fertig-geladene Handy hält bei häufigem Twitter- und Facebook-Update, sowie fleißiger GPS-Nutzung rund 7 Stunden, oder anders: für weniger, trendige Büromenschen mit mehr Telefonanteil einen guten Arbeitstag lang. In rund 40 Minuten, so gefühlt, sind wieder 100 Prozent Akku-Leistung im Angebot. Schlimm finde ich in diesem Zusammenhang das viel zu kurze Ladekabel; ein längeres werde ich mir gelegentlich besorgen!
Noch mal zum Angebot an kostenlosen, wie auch kostenpflichtigen Software Add-ons. Meine Erfahrung: kostenlose Apps sind häufig besser, als kostenpflichtige. Obwohl ein Bezahl-Fehlgriff über Google Checkout jederzeit rückerstattet wird, was mir auch schon passiert ist. An diesem Punkt: nur über Kreditkarte sind Käufe möglich – das ist aber, glaube ich, beim iPhone ähnlich. Überweisungen oder Paypal für Mikrobeträge zwischen 50 Cents und 4 Euro sind nicht vorgesehen. Im Market-Modul gibt es den Punkt Downloads, hier wird praktischerweise auf Updates der verwendeten Programme hingweisen. Android OS Updates kommen, von Zeit zu Zeit, automatisch via Google.
Beim Punkt Kontakte und Telefonlisten mußte ich mich umgewöhnen: auf die, im Vorgänger-Handy eingepflegten SIM-Daten, kann nicht zugegriffen werden. Es besteht eine Permanent-Synchronisation mit Google Kalender, Docs und Adressen. Was, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, praktisch ist. Da ich im Büro-Alltag nicht mit Microsoft (sondern DEBIAN) und nicht mit Outlook (sondern Notes) zu tun habe, fehlt(e) mir nichts!
Praktisch sind die VPN- und 5250-Emulationen und wer möchte, die zahllosen Arcade Games. Deshalb finde ich das Motorola auch, des öfteren bei den Kindern....
Ich glaube, dass die „Generation Android“, der „Generation iPhone“ schon in diesem Jahr den Rang ablaufen wird. Und weiß, aufs richtige Pferd gesetzt zu haben....