Unser Weg zur freien Software
Vor mehr als 15 Jahren hatten Softwarepakete Schutzstecker, wurden unter nicht Objekt-orientierter Sprache entwickelt und waren in ihrer Bedienung – von Hersteller zu Hersteller – andersartig zu bedienen. Selbst Handwerker im gleichen Gewerk mussten ihr Bauprojekt pro Hersteller-Katalog erneut erfassen, um langatmig zu einem Baunorm-konformen Angebot und einer Auslegung zu kommen. Es war die Zeit ohne Internet, der Disketten-Verteilung und schwarz-weiss Nadeldrucker. Ein Angebot gelangte üblicherweise per Post, vereinzelt per Fax zum Bauherrn.
Dann kam die Zeit der textbasierten Austausch-Formate, wie Datanorm oder Excel Kalkulationsmappen. Damit war zwar die Bedienung der Anwendungs-Programme nicht mehr Hersteller-unterschiedlich, die Makros waren jedoch streng gehütetes Geheimnis, Kataloge und Preislisten vornehmlich in gedruckter Form vorhanden. Ein Bauherr erhielt, wenn überhaupt, simple Frage-Antwort-Heftchen. Es wurde ein Produkt, kein Lebensgefühl oder gar Gesamtlösung angeboten. Hausbau war Schema-F.
Dann kam die Zeit der Desktop-Datenbanken und Tintenstrahldrucker. Hersteller-Berechnungsgrundlagen wurden in Runtime Versionen versteckt, kleine Flash-Filme sollten ein Ambiente vermitteln. Die Preishoheit lag beim Handel, die Datenhoheit beim Produzenten. Open Source Software, wie etwa die kostenlose Open Office Büroanwendung war ein erster Schritt aus der Spirale von Lizenz- und Wartungskosten, nicht nur im Handwerk, auszubrechen. Dazu passt das übergreifende pdf-Dokumentenformat bspw. zum Austausch von Leistungsverzeichnissen.
Das Internet beschleunigte Plattform-übergreifende Programmiersprachen und schaffte für Bauherrn und Handwerk Transparenz in Haustechnik-Anwendungen und Distribution. Die Hersteller- und Großhandels-Webseiten wurden zunehmend ignoriert; es zählt die Meinung in Foren und Referenz-Bilder in sozialen Netzwerken. Wenn schon Internet-Flatrate, warum für Anwendungs-Software bezahlen? Warum nur am lokalen Faxgerät oder Büro-PC personifiziert Informationen bekommen: anonymisiert, jederzeit mobil und auch außerhalb der Geschäftszeit wird Auskunftsfähigkeit erwartet! Warum nicht mit nur einer einzigen und vertrauten Hersteller- und Branchen-übergreifenden Software ein Bauprojekt gemeinschaftlich konstruieren und detaillieren? Es geht nicht mehr um Hersteller-, Handels- oder Handwerker-Eigeninteressen: es geht erstmalig um die Wünsche und Bedürfnisse des Zahlers, des Bauherrn. Er tauscht sich in sozialen Netzwerken mit Gleichgesinnten, Freunden und Familie aus und kommt auf-ge-schlaut als fordernder Gesprächspartner zum Handwerker und Bau-Unternehmer. Einzig er bestimmt nämlich, in welche Haus- und Versorgungstechnik er investieren möchte. In Neubau, sowie Sanierung.
Westaflex stellt sich dem Generationen- und Anspruchs-Wandel, indem es Wissen als Beratungs-App verschenkt und zahlreiche freie technische und visuelle Programm-Werkzeuge neutral anbietet. Ohne Verpflichtung die eigenen Produkte einzusetzen, sondern einzig um auf den Stand der Technik hinzuweisen, um Energie- und Förderstandard-kompatibel zu bauen.
Daher heißen die freien Auslegungsprogramme auch nicht nach Westaflex, sondern nach dem gewählten Namen der Entwickler. Diese verdienen, indem sie als Dienstleistung weitere Hersteller integrieren, Installation und personalisierte Ausdrucke, sowie Berichte anbieten.
Die Kernkompetenz der SHK-Hersteller sollte nicht sein, jeweils differente und inkompatible Software zu erstellen. Sie haben ja schon genug damit zu tun, ihre Haustechnik-Produkte übergreifend kompatibel zu gestalten. Dadurch entsteht in Planung, Logistik und Lagerhaltung jene Flexibilität, die eine immer größere Varianten-Vielfalt in den Sortimenten mit sich bringt.
Selbst regionale Kleinserien und Handelsmarken lassen sich in einer freien Datenbank abbilden und einpflegen. Auf Wunsch assistiert durch den Open Source Programmierer, der hierdurch, statt durch Lizenzzahlungen, Weiterentwicklungen finanziert. So mag es in Europa, Markt- und Länder-spezifische Versionen geben, die jedoch auf der Releasefähigen Stammversion basieren.
Genauso verhält es sich mit der Mitwirkung des Bauherrn, der – auf Wunsch – den Masterplan Projekt- und Abruf-terminlich koordiniert, sowie seinen Eigenanteil an Bauleistung einbringen kann. Hausarchiv und Dokumentation von Baubesprechungen erfolgen ohnehin mit der Tabletversion der freien kollaborativen Software.
Dazu passt, dass der Bauherr ohne Serverfarm zu Hause, sämtliche Anwendungen auch im Cloud-Dienst betreiben kann. Und der Handel seine Mittlere Datentechnik, sowie der Handwerker und Planer ihre Desktop-Version lokal verwenden können.
Freie Software für ein selbstbestimmtes (Arbeits-)Leben.