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Ungenutzte Potentiale im SHK-Handel

Im SHK-Handel vermutet man die größten Ineffizienzen richtigerweise in der Verwaltung. Es wird Zeit mit Fax oder Telefon vergeudet, obwohl längst Online-Auskunft über Auftragsstatus, Preis und Verfügbarkeit existiert.Es wird Zeit mit der Umschlüsselung der Hersteller-Artikelnummern und Bezeichnungen in das eigene Nummernsystem vergeudet, obwohl längst kostenlose Stammdaten-Server der Industrie existieren. Es wird der Lieferschein und die Auftragsbestätigung lieber händisch eingegeben, anstatt via Barcode oder EDI automatisch eingelesen. Es werden LV-Ausschreibungen der Bauprojekte gescannt anstatt über Standards wie Gaeb oder UGL verarbeitet.

Es scheint mir, ich schreibe nieder, was mir schon so oft durch den Kopf ging. Fast eine Erlösung also die Zeilen nun zu Papier zu bringen....

Am besten zu beschreiben beim alltäglichen Einkauf im Supermarkt: alle Artikel tragen die Hersteller-Produktnummer, Kennzeichnung und Strichcode. Die Welt scheint in Ordnung, da der Hersteller sich um Produkt- und Regalpflege kümmert und bei Aktionen oder Neuprodukten diese auch eigenständig vorstellt und präsentiert. Ähnlich im Baumarkt, wo der Hochdruckreiniger an Vorführtagen erklärt wird und mit Aktionspreisen "an den Mann" gebracht wird.

Als Käufer genießt man die direkte Nähe zum Markenhersteller und weiß in guten Händen zu sein und kein No-Name-Produkt aus zweifelhafter Herkunft und fernen Ländern zu erstehen. Man freut sich "Made in Germany" angeboten zu bekommen, statt Zweitware im Discount oder Outlet-Centern. Es sagt „der gesunde Menschenverstand“ hier gibt es eine gute Beratung und sicherlich einen profunden Service im Fall der Fälle....

Natürlich liegt auf der Hand, dass Handels-, Einkaufsverbands- und Vertretermarge, neben den Hersteller-Deckungsbeiträgen im Verkaufspreis Eingang finden. Niemand kann sinngemäß Markenprodukte zu Tiefstpreisen erwarten, auch wenn damit große Möbel- oder Elektronikketten marktschreierrisch werben. Die Menge machts im EK-Preis, allerdings zur Einschränkung einer geringen Auswahl oder Sortimentsbreite und -tiefe; beispielsweise in Ersatz- und Verbrauchsteilen. Vielfach sind Schnäppchen nur Restposten und Auslaufartikel und beim regionalen Einzelhändler zu ähnlichen Konditionen zu bekommen.

Nun aber zurück zum Ausgangspunkt SHK-Handel. Es herrscht Meisterpflicht im Baugewerbe, daher können nur Handwerker hier einkaufen und die Produkte einbauen. Es herrschen die Landesbau-Ordnungen, so dass die Einbauten zusätzlich einer Endabnahme, z.B. durch den Bezirks-Schornsteinfegermeister unterliegen. Es gelten bau- und mietrechtliche Normen, die eine Fachauslegung vor Installation bedingen. Diese Nachweise sind u.a. Grundlage für Steuervorteile bei Neubau und Sanierung. Die Kette über werksgeschulte Handwerker über regionale Lager-Logistik bei Fachhändler gewährt zufriedene Bauherrn und bestgeschulte Architekten und Planer. So ist jeweils Stand der Technik im Haus- und Industriebau gewährleistet. Jede Partei spielt sein Können und seine Kernkompetenz zum Wohl des Bauherrn aus. Eine Beratung und Preisangebot können wir uns daher nur und ausschließlich über den SHK-Grosshandel vorstellen.

Diese Zusammenspiel könnte papierlos und zeitoptimiert über elektronische Wege ablaufen. So wie in der Auto-Industrie jede Zeichnung, jeder Barcode, jede vollautomatische Bestellung „Hand in Hand“ abläuft: just-in-time sozusagen.

All dies kostet Zeit in einem immer eiligeren Umfeld. All dies kostet schließlich Geld in einer immer enger kalkulierenden Umwelt. Hier liegen die Ineffizienzen, die den 3-stufigen Vertriebsweg so armselig gegenüber dem 2-stufigen Absatzweg aussehen lassen. Nicht zu vergessen die Zeit, die in der Produktberatung fehlt für immer variantenreichere und erklärungsbedürftige Anwendungslösungen: irgendwo muss die Zeit doch gewonnen werden...

Aus Industriesicht sei erwähnt, dass mondähnliche Verkaufspreise gern reduziert werden könnten, wenn Rabatte, Boni und Abwicklungsaufwände in gleichem Maße fallen: zum Wohl des Marktes.

Vielleicht sollte sich auch einfach der SHK-Handel seiner Macht bewusst sein und diese Effizienzen einfordern und Nichteinhaltung sanktionieren...

 

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