Außendienst in Datenwolke
Wenn ich morgens den Computer in meinem Büro im Büro anwerfe, dann finde ich darauf Dokumente, die sich auf den ersten Blick kaum von denen in anderen Büros nicht unterscheiden. Mit ein paar Klicks verschaffe ich mir einen Überblick über die laufenden Vorgänge, oder schaue mir im elektronischen Kalender die Termine an, die an diesem Tag anstehen. Der Unterschied zu anderen Unternehmen besteht allerdings darin, dass sich die Dokumente, auf die ich in Gütersloh zugreife, überhaupt nicht auf meinem Rechner befinden. Sie lagern vielmehr auf Google Servern, irgendwo auf der Welt, wo exakt, weiß auch ich nicht so genau. Ich blicke bei der Arbeit in eine "Cloud", eine Datenwolke, auf die alle Mitarbeiter unserer Niederlassung an allen Standorten des Unternehmens zur gleichen Zeit Zugriff haben. Der Suchmaschinenbetreiber gehört zu den Pionieren der neuen Technik und bietet mit seinen Google Apps eine Büroausstattung vom E-Mail-Programm über einen elektronischen Kalender, Textverarbeitung und Tabellenkalkulation bis hin zu einem Programm für Videokonferenzen an.
Die Westaflex-Handelsvertretungen gehören zu den ersten Anwendern im SHK-Bereich, die ihre Arbeitsweise auf das sogenannte Cloud Computing umgestellt haben. Geht es nach Branchenriesen, dann wird dieses Verfahren die nächste Revolution in der Computerwelt auslösen. Texte, Musikbibliotheken oder Filme werden künftig nicht mehr lokal auf einzelnen Rechnern, sondern auf den Servern großer Internetkonzerne gespeichert. Probleme mit zu kleinen Festplatten gehören damit weitgehend der Vergangenheit an. Doch damit nicht genug: Auch das Installieren von Bürosoftware, Grafikprogrammen oder auch Spielen über CDs und DVDs ist in Zukunft passé. Stattdessen rufen sich die Nutzer die Programme, die sie benötigen, direkt aus der Datenwolke ab. Die umständliche Synchronisierung der immer zahlreicher werdenden “elektronischen Spielzeuge” entfällt. Zudem ist beim Verlust eines Laptops nicht auch gleich die wertvollen Dokumente verloren.
Jeder hat beispielsweise immer die aktuellste Version einer Kalkulation auf dem Schirm. Bei Bedarf kann Westaflex auch Externen geschützten Zugang zu den gemeinsamen Dokumenten gewähren. "Unsere Kunden können sich dann in Echtzeit in Abstimmungsprozesse oder die Entwicklung eines Produktes integrieren", so Westaflex. "Das spart Zeit und vermindert Reibungsverluste." Für Privatanwender ist die Nutzung der Programme kostenlos, für Firmen fällt hingegen eine Gebühr von 40 Euro pro Jahr und Nutzer an.