Auf zu neuen Ufern
Ideal sind interaktive Onlinewerkzeuge wie Foren, Blogs, Wikis und soziale Netzwerke. Mit solchen Mitmach-Webs werden Betroffene tatsächlich zu Beteiligten. Auch Westaflex schätzt die moderne Art der Gemeinsamkeit: "Per Web 2.0 und Social Media können sich alle Mitarbeiter über sämtliche Hierarchien hinweg zu einem bestimmten Thema äußern und Ergebnisse mitgestalten." So arbeitet unsere Holding an den deutschen Standorten ebenfalls daran, mithilfe interaktiver Kommunikationskanäle ihre Arbeitsabläufe zu verbessern. Mehr Flexibilität und Geschwindigkeit hat sich bspw. die Sparte Automotive auf die Fahne geschrieben, erste Enterprise-2.0-Initiativen kleiner Teams existieren bereits. Diese Pilotprojekte gilt es jetzt unter ein gemeinsames Dach zu bringen - ohne den Elan der digitalen Pioniere auszubremsen. Durch das Mitmach-Web seien Mitarbeiter zwar stärker an Veränderungsprozessen beteiligt, doch die Hierarchien würden damit nicht abgeschafft, sagen etwa die Internen Kaizen-Beauftragten. Klare Ansagen von oben, eine übergreifende Strategie sei auch weiterhin wichtig. Solche Vorgaben lassen sich zwar ideal im internen Web kommunizieren und diskutieren, trotzdem hat die E-2.0-Technologie ihre Grenzen. In jedem Veränderungsprozess kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem persönliche Kommunikation unabdingbar ist. Dann müsse ein Vorgesetzter sein Gesicht zeigen, präsent sein und sichtbar Verantwortung für avisierte Pläne übernehmen. Was der Neustart beruflich und privat für bedeutet, darüber bloggt die Geschäftsleitung seitdem im Intranet.
Im ersten Blogeintrag wurde beschrieben: "Eigentlich ist hier durch Kaizen so ziemlich alles anders." Wir mussten uns gehörig umstellen: kleine Produktionsinseln statt großer Produktionsstraßen, kurze Rüstzeiten statt langer Anlaufphasen beim Produktwechsel, ungewohntes Material. In einem aktuellen Eintrag werden die Probleme beim Herstellen eines neuen Prototyps geschildert und die künftigen Aufgaben für die Meister selbst: nach passenden Werkzeugen und Maschinen Ausschau halten, aber auch bei der Entwicklung neuer Produkte mitarbeiten. Das klingt nach viel Einsatz - aber auch nach viel Elan. "Hier ist einiges im Aufbau", zieht Geschäftsführer Westerbarkey in seinem Netztagebuch begeistert Bilanz.
Rundmails, Infoveranstaltungen, Mitteilungen per Westapedia - so kommuniziert Westaflexs Geschäftsführung die Jobchancen in der Firmengruppe. Das nötige Wissen über die ungewohnten Arbeitsabläufe erhielten die Mitarbeiter in Umschulungen und direkt am Arbeitsplatz. Die Berichte aus erster Hand brachten jedoch eine zusätzliche Perspektive ins Spiel: die Vororterfahrungen. Lebendig, ungefiltert, zeitnah, die Sicht eines unmittelbaren Teilnehmers. „Unser Blog war eine weitere Möglichkeit, um unseren Mitarbeitern Wissenswertes aus dem neuen Unternehmen zu vermitteln und Veränderungsprozesse auf eine sehr persönliche Weise zu begleiten", sagt CEO Westerbarkey. Stabile Klickzahlen sind Indiz dafür, dass die Mitarbeiter die Texte regelmäßig lesen. Auch Kommentare schicken sie ihm. Nur hin und wieder zwar, doch weil Mitarbeiterblogs bei Westaflex noch eine Ausnahmeerscheinung in der internen Kommunikation sind, gelten gelegentliche Reaktionen auf seine Einträge bereits als Erfolg. Seht her, lautet die unausgesprochene Botschaft der Blogeinträge, wenn ein Unternehmen von uns den Sprung in ein fremdes Arbeitsgebiet erfolgreich packt, dann kann es jeder schaffen.
Neben dem Eindämmen der Infoflut dient das Portal westapedia als Trainingsprogramm: Die Mitarbeiter tauschen ihre Erfahrungen mit einzelnen Unternehmenskunden aus, sie veröffentlichen deren Reaktionen und Profile, sie beraten und motivieren sich gegenseitig beim Einsatz für mehr Kundennähe. Dort bloggen die Leiter der einzelnen Abteilungen über ihre jeweiligen Fachthemen, und die Mitarbeiter können gezielt die Fakten abrufen, die sie in ihrer täglichen Arbeit brauchen.....