Was ist eine EDI Nachricht
Zunächst einmal Entwarnung: man kann heute einen Computer bedienen auch ohne die Textbefehle der DOS-Box zu kennen. Das gewählte Beispiel macht aber auch deutlich, dass man sagen kann: 30 Jahre EDV und kein Fortschritt.
Natürlich, wir arbeiten heutzutage meist in grafischen Oberflächen, die Arbeits-Produktivität hat aber aufgrund der Integrations-Komplexität der Anwendungen nicht zugenommen. Wir enden zumeist in einer Vielzahl an Formaten und Schnittstellen, die eine interne und erst Recht Firmenübergreifende Kommunikation unmöglich macht.
Und hier setzt EDI an: auf den kleinsten gemeinsamen Nenner. Die Grundlagen von Information sind seine Daten und ein einheitlicher Kommunikationsweg.
Also: Geschäfts-Nachrichten werden in ihre Grundsegmente Kopf-, Positions- und Fuss-Informationen strukturell unterteilt. Im Kopf-Abschnitt werden Käufer- und Verkäufer-Identitäten abgeglichen. Im Positions-Teil Hersteller- und Handelsbezeichnungen, sowie Abkürzungen für Mengen- und Preiseinheiten. Zu guter letzt der Fuss-Abschnitt, hier werden Zahlungsbedingungen, sowie Zu- und Abschläge ausgetauscht.
Eine derart zerlegte und normierte Geschäfts-Nachricht kann weltweit in Warenwirtschaftssystemen papierlos und automatisiert bearbeitet werden. Diejenigen wichtigen Effizienz-Vorteile für Verkäufer und Käufer, die der 3-stufige Vertriebsweg zum Überleben braucht, will er zu marktfähigen Preisen anbieten.
Bestimmte Branchen haben die EDI Segment-Grammatik auf ihre Bedürfnisse begrenzt, so etwa der SHK-EDI-Dialekt namens EDITEC. Er wird stetig durch weitere Nachrichten-Arten, etwa Retouren-Abwicklung oder Anlieferungs-Frachtpapiere verfeinert. Hier spricht man dann von EDIFACT-Versionen, wenn auch neue Datenfelder zusätzlich zu den bisherigen angeboten werden.
Gleich bleibt in allen EDI-Versionen allerdings die Festlegung von Mindest-Austausch-Inhalten sog. MUSS-Feldern. Sie werden durch KANN-Felder in den Segmenten ergänzt, also quasi die Kür zum Pflicht-Informationsumfang.
Die Kommunikationswege können besonders verschlüsselt und je nach Nachrichten-Aufkommen über Einzelbeleg oder Provider-Flatrate abgerechnet. Ihnen gemeinsam ist der Zeit- und Transparenz-Gewinn, welcher bei analogen Wegen, wie Fax oder Brief nicht gegeben ist.
Wenn also ein Geschäftspartner, wie bspw. der SHK-Fachhandel gar nicht oder nur unter zusätzlichen EDI-Rabatten zur Kommunikation bereit ist, geschieht aus Sicht der Industrie eine natürliche Selektion zugunsten Technologie-affiner Kunden. Gleiche gilt übrigens für den Einsatz und Nutzung von Barcode-Informationen. Ohne diese lässt sich eine Logistik-Transport- und Identifikationskette nocht aufbauen. Natürlich haben neuen Technologien eine Anfangs-Investitionshöhe, ohne ihr Vorhandensein hat jedoch ein Vertriebsweg heutzutage keine Zukunft.