Kommunikationsstrategie als Wettbewerbsfaktor
Zur Kommunikation mit den Kunden gehört für Westaflex vor allem auch eine einheitliche elektronische Lösung für die Auftragsabwicklung. Hier setzt sich das Unternehmen für den elektronische Datenaustausch (Electronic Data Interchange, kurz EDI) ein. Vor allem der myOpenFactory-Standard der RWTH Aachen ist für Westaflex ein einfacher Weg zu profitablen Einsparungen bei der Auftragsabwicklung vor allem für mittelständische Unternehmen. Mit großem Engagement fördert es die Verbreitung dieser open-source-Software. Denn der Austausch via pdf- oder Excel-Dateien gehören in ihren Augen längst „der Steinzeit“ an. Durch das automatische Einpflegen aller relevanter Daten fällt die manuelle Eingabe für die Mitarbeiter weg – das spart Zeit und verhindert Übertragungsfehler. Als Verfechter der elektronischen Auftragsabwicklung ist Westaflex der Überzeugung, dass EDI auch bei kleineren Bestellmengen lukrativ ist – sowohl für das eigene Unternehmen als auch für den Kunden.
Und auch hier ist Westaflex sich sicher: „Wir glauben, dass die Zeiten des Monologs im Web endgültig dem Dialog gewichen sind, was auf der anderen Seite bedeutet, dass wir entsprechend reagieren müssen.“ Seit mehr als fünf Jahren sind die Mitarbeiter in Gütersloh angehalten, die Möglichkeiten des Internets kennen zu lernen und zu begreifen. „Die Kommunikation im Netz“, so Westaflex, „hat eigene Gesetze, Kunden und Anwender unserer Produkte tauschen sich aus und Reklamationen werden öffentlich. Man muss das nicht alles gut finden, aber man muss eine eigene Meinung dazu haben.“ An diesem Austausch sollen sich die Mitarbeiter jedenfalls aktiv beteiligen.
Für viele Industrie-Unternehmen dürfte das nach wie vor unvorstellbar sein. Denn Online-Aktivitäten, bei denen Mitarbeiter das eigene Unternehmen im Netz vertreten, kosten Zeit, egal ob es ums Bloggen, Twittern oder die Nutzung von Social Networks geht. Dass es dafür während der Arbeitszeit keine Zeit und Muße gibt, ist ein viel gehörtes Gegenargument. Und auch Westaflex räumt ein, dass eine solche Online-Kultur nicht unbedingt für alle infrage kommt, sondern zu dem jeweiligen Unternehmen passen muss. Voraussetzung sei eine offene Unternehmenskultur, die den Mitarbeitern viele Freiräume zugesteht.