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Your source for what´s happening at westaflex industries. Founded 1933 in Germany, Westaflex and westaSoft is the software development arm of the westa group. The organization is committed to providing HVAC solutions across a variety of industries and making applications for mobile users which compliment their busy lifestyle. The unique owner and entrepreneur is Ph.D. Peter Westerbarkey together with Coralie Westerbarkey on the management board in the fourth generation of a family business.

Google als ein wahres Plus

In diesem Interview geht es um die unterschiedlichen Aspekte des G+ Angebotes, welches vielfach als Facebook Klon wenig Beachtung findet. Ganz anders im Fall der Westaflex Gruppe an Unternehmungen, wie die Antworten zu verschiedenen Fragestellungen erläutern.

Was hat Westaflex dazu bewogen von Anfang an auf Google+ dabei zu sein?

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Google Plus ist aus unserer Sicht weit mehr als ein Netzwerk; es ist die Abkehr von SEO-Bemühungen hin zu einem selbst erarbeiteten Image. Hier zeigt sich der Weitblick von Google, wenn sie voraussehen, dass wir uns nur 1 Antwort auf 1 Suchanfrage wünschen! Dies geht nur über die Kenntnis unser Interessen und Neigungen. Im Fall der beruflichen Daten-Intimssphäre können wir die Google Business Apps empfehlen - sie speichern keinerlei Profile, sind aber auch nicht kostenfrei.

Wenn Produkte und Dienstleistungen immer vergleichbarer werden, sind es die Menschen und Mitarbeiter, die den Unterschied ausmachen. Das Mitmach-Web hat die vielen Markenbotschafter in den Unternehmen erreicht; Geschichten berichten macht sexy!

Es geht ein Stück weit um die Frage, ob eine Marke eine Persönlichkeit hat. Im Fall von Westaflex trifft dies zu, darüber menschelt es auf unseren Seiten. Wir haben bewusst eine Orts-, Blog- und Marken-Fanseite separat auf G+ eingerichtet. Zum Einen, um den geografischen Bezug, zum Anderen um den Insider-Austausch zu fördern. G+ Kontakte haben VIP-Status.

 

Wer ist bei Ihnen an der Pflege der Google+ Seite beteiligt?

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Nicht alle Facetten einer interaktiven Produkt- rsp. Firmenpräsentation waren von Anfang an auf G+ verfügbar. So haben wir mehrfach unser Intro-Textprofil, aber auch den Kopfbanner angepasst. Die unterschiedlichen Zielgruppen-Seiten von Westaflex auf G+ haben differente Links, Fotos, Videos und Google Doc Informationen, da wir damit spielen einmal hoch-offiziell und andererseits unorthodox von Mensch-zu Mensch da zu sein.

An der Pflege oder genauer der Erst-Ausstattung war unsere externe PR-Agentur reimedia.de beteiligt. Die späteren Inhalte, die ja über Masterseiten-Erlaubnis oder besser Rollen festgelegt werden, waren nur mit Beteiligung unser eigenen Mitarbeiter. Dies geht vom Kundendienst, über unsere Azubis bis zum Bereichsleiter und Innendienst.

Man muss aber auch sagen, dass erst mit aktuellen Android Versionen die G+ Integration so elegant ist, dass sie bspw. Facebook um Längen schlägt - in Geschwindigkeit und Bild-Bearbeitungs-Optionen bis hin zur Hangout-Video-Konferenz. G+ Nutzung wird durch die Geschäftsleitung vorgelebt.

 

Was erwartet den User bei Ihnen? Bieten Sie hier einen anderen Themen-Mix als auf Facebook, Twitter & Co.?

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Wir haben den Eindruck, dass die G+ Kontakte sich vielleicht nicht so häufig mitteilen, im Gegensatz zu Facebook Freunden (man beachte den Wortbegriff). Wenn dort aber Unterredungen oder genauer Dialoge stattfinden, dann sind diese sehr fundiert. Und meist auch frei von Emotionen; ein Fachpublikum eben!

Daraus ergibt sich für unsere Seiten-Fans eine deutlich abgestimmte VIP-Info-Quelle mit Hinweisen und Ereignissen aus erster Hand. Diese Informationen wären auf Facebook unattraktiv, da die Nutzung dort in der Freizeit und im lean-back Sofa-Modus erfolgt. G+ Benutzer sind wissbegierig und suchen den Dialog zielgerichteter.

Dadurch, dass Google Plus von Anfang an anbot, Kontakte in Zirkeln zu unterteilen, gibt es ganz klare Pressekontakte oder etwa Handwerker-Kontakte, um mal zwei Gruppen, die jeweils individuell und zielgerichtet von uns informiert werden, zu benennen.

Da Google ein Suchmaschinen-Dienst im Ursprung ist, wird sich G+ zum Fakten-Dienst entwickeln, der für die Benutzer auch alle Funktioen regionaler Gelber Seiten übernimmt. Ein ganz anderes Potenzial als Facebook...

 

Welche Erfolge konnten Sie bereits mit Ihrem Engagement verzeichnen und wie nahmen Ihre Follower Ihre bisherigen Aktivitäten auf?

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Mittlerweile verfolgen uns mehrere tausend Kontakte. Dies ist umso entscheidender, als eine G+ Geschäftsseite selbst keine G+ Personen individuell hinzufügen kann, der Impuls muss freiwillig vom Interessenten ausgehen. Was gleichzeitig auch eine gewisse Marketing-Schwierigkeit darstellt, da bisher keine bezahlte In-Portal-Werbung möglich ist. Wir haben daher auf unseren Homepage-Seiten auf G+ verwiesen.

Zum Aspekt darauf hinzuweisen: eine Direkt-Linkaufruf-Adresse fehlt bislang im G+ Netzwerk, was zu schwerfälligen Zahlenkolonnen-URLs führt.

Wir haben erst wenige Video-Kongresse, auch Hangouts genannt in G+ stattfinden lassen. Gleichzeitig sehen wir hier aber das grösste Potenzial von G+ mit interaktiven Lern- und Bildungsangeboten mit eingeladenen Gästen/Experten.

Heute ist es bereits so, dass G+ das öffentliche Web2.0 darstellt, während durch unsere Google Business Apps das private Enterprise2.0 abgebildet wird: unter gleicher Bedien-Oberfläche in allen Betriebssystemen.

 

Weht auf Google+ ein anderer Wind bzw. nehmen Sie hier eine andere Anhängerschaft wahr, als auf Facebook oder Twitter?

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Google Plus ist auf keinen Fall ein besseres Facebook, es ist auch kein limitierter Kurz-Nachrichtenkanal wie Twitter. Für Westaflex ist es eine hoch-skalierbare Nachrichten- und Dialog-Plattform, die gäbe es sie nicht, sich Unternehmen teuer programmieren und betreiben müssten!

G+ ist bereits vom Design her sehr klar und übersichtlich. Fremd-Apps oder Games finden sich - zumindest in der Business Ausführung - nicht. Das ist ein klarer Vorteil in Zeit-Effizienz und Datenschutz.

Grundsätzlich gilt natürlich: ein Netzwerk ist das, was man daraus macht. Will sagen: G+ ist unvergleichlich!

Uns gefällt, dass bei jeder Nachricht der Grad an Vertraulichkeit individuell festgelegt werden kann und man jeweils, Endgeräte-unabhängig aufsetzen kann. So wurde dieses Interview bspw. auf einem Chromebook recherchiert während Trendthemen-Beobachtung klassisch auf einem Chrome-Browser-PC geschieht.

Bislang schätzen wir sehr, dass unser Nachrichten-Stream nicht durch Twitter- oder Foursquare-Injektionen gestört wird.

 

Welche Tipps geben Sie anderen Unternehmen, um hier erfolgreich durchzustarten und eine stabile Fan-Gemeinde aufzubauen?

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Fangemeinde-Begeisterung wird früh geprägt und ist fast wie eine Religion. Daher ist es wahrscheinlich gut, dass weder Apple noch Facebook ein eigenes, geschlossenes Hardware-Interface anbieten. Sonst hätte G+ auch keine Chance am Markt gehabt. Der Vorteil von G+ liegt in seiner Überall-Verfügbarkeit und im Egal-Betriebssystem.

G+ hat von allen sozialen Netzwerken, damit sind nicht die Geschäftsnetzwerke wie LinkedIn gemeint, das breiteste Angebot und Potenzial. Aufgrund seiner Suchtreffer-Relevanz kann sich kein KMU leisten, dort nicht aktiv zu sein!

Es ist möglicherweise nicht relevant, ob es sich um ein B2C oder B2B Unternehmen handelt. Die Zukunft liegt ohnehin im H2H = human-to-human mit Regionalbezug. Möglicherweise wird sich G+ neben der Akquise auch zum Recruiting eignen, wenn seine Angebote Marktplatz-ähnlich erweitert werden. Das Empfehlungs-Marketing mit Einflussnahme ins persönliche Suchergebnis ist jedenfalls sensationell. Die Verkettung mit Preis-Suchläufen und Loyalitäts-Programmen wird ganz neue Märkte eröffnen!

 

Wie bewerten Sie die Zukunft von Google+ – wird das Netzwerk in 2 Jahren noch existieren?

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G+ ist nicht mehr wegzudenken! Ob es in wenigen Jahren noch G+ oder Frag-mich heisst ist egal. Solche Umbenennungen gab es bei Google bspw. im Android Market, der jetzt Play genannt wird, um die Multimedia-Aspekte noch mehr zu betonen.

Unser Wunsch ist es sogar, irgendwann nicht mehr bestimmen zu müssen, ob ein Video in Youtube und ein Bild in Picassa eingepflegt wird - es geschieht einfach in der Datenwolke. Wir vergeben nur noch Rollen und Rechte, sowie Status und fertig ist der mobile Web-Weg-Begleiter.

Genauso, wir wir uns wünschen, dass Mail durch Chat mit Bild- und Ton-Option ersetzt wird und wir in Europa automatische Geo-lokalisierte Handbücher und Referenz-Bilder anbieten können, weil G+ bspw. die Mehrsprachlichkeit schon eingebaut hat. G+ wird vielmehr zur Schnittstelle zwischen Mensch und Medium, egal ob im Auto oder etwa in der Haustechnik. Was für Möglichkeiten, wenn Daten- und Bezahl-Transaktionen über NFC korresponieren, sofern nicht ohnehin die Sprachsteuerung - auch in sozialen Netzwerken - das Standard-Interface wird. G+ for President :D

 

Hintergrund Social Media Newsroom

Dieses Interview entstand zu einer Pressse-Anfrage im Rahmen der Erstellung unseres Newsroom und wurde mit dem verantwortlichen Geschäftsführer Herrn Westerbarkey geführt.

=Warum haben Sie für einen Social Media Newsroom entschieden?=

An einer Stelle alle Unternehmens-Nachrichten zu finden, ist ein Zeitvorteil. Statt verstreut von vielerlei Marktplätzen unsere Informationen zu holen, findet sich alles auf dem Präsentier-Teller. Natürlich ist es auch in unserem Sinne, die interessierte Öffentlichkeit gleich auf unseren Seiten bedienen zu dürfen.

Ganz nebenbei fokussieren wir über unser Corporate Identity und bieten seit kurzem auch den interaktiven Dialog an. Neben dem klassischen RSS-Abo kann man ebenso unser Multimedia-Magazin als Google Currents App installieren. Es ist mobil und informiert auf Smartphones und Pads.

Anfänglich hatte unser Newsroom einen eigenständigen Auftritt im Wordpress Design, mittlerweile ist es in unser CMS-Webauftritt integriert.

 

=Welche grundlegenden Vorteile bietet der Social Media Newsroom für Ihr Unternehmen?=

Wenn schon Bewerber sich nicht mehr bei Unternehmen, sondern Firmen sich bei Fachkräften bewerben - gilt dies ebenso für Pressekontakte. Der Erst-Kontakt sollte möglichst unaufdringlich, als Dialogangebot aufgebaut sein.

Neben der klassischen Text-Information bieten wir Audio- und Video-Botschaften an. Diese geben einen Gesamteindruck von unseren Fähigkeiten und lassen weit mehr Möglichkeiten zu, als Newsletter Push-Informationen. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, unsere PR- Und Pressesprecher ebenfalls zu benennen. Dies schafft Vertrauen neben der offen Kommunikation.

Also eine zentrale Anlaufstelle heute und für zukünftige Anfragen. Übrigens sind aktuelle Programmierstile besonders hier integriert, das ein blättern auf mobilen Endgeräten überflüssig macht.

 

=Wie wurden diese Maßnahmen von Ihren B2B-Kunden angenommen?=

Neben unseren Kunden, sind auch unsere Lieferanten besonders begeistert. Sie möchten wissen, welche Projekte und Kooperationen laufend sind.

Ob ein Newsroom nur für Kunden richtig ist, bleibt unbeantwortet. Schliesslich können diese ja bereits detailliert auf unseren Hochglanz-Webseiten surfen. Wenn Produkte unterschiedlicher Hersteller immer gleicher werden, wird Story Telling wichtiger. Diese Hintergrund-Informationen über Blog, Podcast usw braucht die Übersichtlichkeit eines Newsrooms.

Ein Newsroom schafft den Spagat auch persönliche, unausgesprochene Ideen zur Diskussion zu stellen. Klassische Webseiten erlauben dies nicht. Wir bieten unseren Newsroom seit rund 4 Jahren an.

 

=Wie reagieren die Journalisten auf Ihren Newsroom, erzielten Sie mehr Presseveröffentlichungen als zuvor?=

Hier möchten wir zwischen Fach- und Regional-Redakteuren unterscheiden. Letztere nutzen durchaus die Bestandsaufnahme vor-Ort, während Fachjournalisten nur über den Newsroom auf uns aufmerksam geworden sind.

Nachdem wir begonnen haben, Vorträge live und zum eLearning anzubieten, stiegen tatsächlich die Veröffentlichungs-Anfragen und Anzahl an Fachvorträgen.

Wir glauben, dass Chat- und Bewegtbild-Konferenzen ein entscheidender Grund sind, Nachrichten-Angebote im Newsroom zu gruppieren.

 

=Wie wird sich die Online-PR im B2B-Bereich in den nächsten Jahren verändern – Ihre Prognose für 2012?=

In Zeiten von OpenSource und Nachrichten-Flatrate gibt es eine Erwartungshaltung an offener Kommunikation von Unternehmen. Die Generation Y oder auch die Piraten-Partei kann sich ein Leben ohne freien Dialog nicht mehr vorstellen. Schnelle, menschliche Dialoge werden erwartet, wenn das Empfehlungs-Marketing zum Standard wird.

Aufgrund der Reichweiten sind Online-Optionen als Ergänzung zur Print-PR unumgänglich. Ad-hoc-Bilanz- und Börsen-Informationen werden dadurch transparent. Dennoch ist das PR-Handwerkszeug von der Pike auf zu lernen und nicht als Web-Baukasten nutzbar. Es bietet nur ein Framework für Profis.

Das Mitmach-Web oder Enterprise2.0 wird eine 1:1-Kommunikation ungefiltert ermöglichen. Spannende Zeiten, wenn Mitarbeiter zu Marken-Botschaftern werden!

 

=Welche Empfehlung geben Sie anderen Unternehmen bezüglich ihrer digitalen Pressearbeit?=

Während neue Führungskräfte in der Krisen- und Produktkommunikation ausgebildet sind, gilt dies nicht immer für altgediente Manager ohne Medienkompetenz. Hier liegt die grösste (Weiterbildungs-)Anforderung.

Binden Sie im Rahmen von BYOD = bring your own device Aktionen auch junge Mitarbeiter in den Prozess mit ein. Neue Aspekte und unentgeltliche Hinweise sind der Lohn.

Kopieren Sie dabei durchaus interessante Ansätze von anderen Branchen-Unternehmen. Dieser Ansatz eignet sich auch für den Mittelstand mit geringem Werbebudget - fangen Sie heute an!

Insgesamt möchten wir bei Westaflex diese neue Art miteinander-zu-kommunizieren nicht mehr missen. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

 

Glaubhaftigkeit wird immer wichtiger werden

Soziale Medien, Enterprise 2.0 oder auch nur: wie geht Westaflex in die Zukunft. Ein Interview aus dem Jahr 2007 zum Themenfeld.

Ein E-Mail-Interview mit dem geschäftsführenden Gesellschafter der Westaflex-Gruppe über neue Formen der Unternehmenskommunikation

Frage: Wie und wann entstand die Idee zum EDIFACT-Blog? Gab es für Sie einen speziellen Anlass auf ein bislang noch sehr unbekanntes Medium zu setzen?

 

Dr. Westerbarkey: Im Jahr 2004 haben wir das WestaFIT Kaizen-Projekt gestartet. Alle unsere Prozesse wurden neu ausgelegt. Seitdem verzichten wir als erster HKL-Hersteller konsequent auf Doppel-Eingaben, ineffiziente Abläufe, Zeitverschwendung - auch Muda genannt – usw. Alle Prozesse sind transparent und auf kontinuierliches Lernen aufgebaut. In gleicher Weise haben wir uns entschieden, offen mit unseren Fachhandels-Kunden zu sprechen. Die Idee des EDIFACT-Blogs passte insofern perfekt zu dieser Art der Kommunikation.

 

Frage: Gab es für Sie ein Vorbild, als Sie Ihr EDI-Blog damals gestartet haben?
Dr. Westerbarkey: Vorbilder gab es - bis auf den www.lueftungsblog.de - nicht. Gerade in der ARGE-Gemeinschaft Deutschland waren wir da die Ersten. Vielmehr war es von Anfang an unsere Idee, unsere Mitarbeiter unzensiert mit Ansprechpartnern im Handel sprechen zu lassen. Denn wir haben nichts zu verstecken und können über alles reden – auch über Fehler, die wir natürlich auch machen.

 

Frage: Wie haben Sie Ihre Mitarbeiter motiviert, sich an dem EDI-Blog aktiv zu beteiligen?
Dr. Westerbarkey: Wir haben immer gesagt, dass niemand schreiben muss. Alles geschieht auf freiwilliger Basis. Und die Mitarbeiter haben schnell verstanden, dass Ihnen das Forum hilft: Wenn Entscheidungen getroffen werden müssen, kann man beispielsweise mal schnell ein paar Ansprechpartner und EDI-Anwender im Netz fragen und erhält auf diese Weise in kurzer Zeit wertvolle Rückmeldungen.

 

Frage: Wie hat sich das EDI-Blog in Zahlen entwickelt? Und für welche Themen wird es vor allem genutzt?
Dr. Westerbarkey: Seinerzeit hatten wir auch Vorläufer-Newsgroups über EDIFACT täglich etwa 200 Benutzer. Inzwischen sind es durchschnittlich über 400 Besucher pro Tag. Dabei stehen bei den Diskussionen besonders Themen im Vordergrund, die direkt etwas mit elektronischer Kommunikation und Datenqualität zu tun haben. Hier geht es dann viel um Nachrichten, Übertragungswege und Protokolle. Aber es gibt auch einige Beiträge aus den Bereichen Klassifikation, Barcodierung oder Logistik.

 

Frage: Wie viel Zeit wird in das Westaflex EDIFACT-Blog investiert – gerade was die Redaktion und das Monitoring von Beiträgen betrifft? Und wie viele Personen haben heute mit Ihrem Unternehmens-Weblog zu tun?
Dr. Westerbarkey: Jeder schreibt so viel und so oft wie er selbst Zeit hat. Dazu gibt es von unserer Seite keinerlei Regeln oder Vorgaben. Aktiv schreiben etwa 6 Personen -demnächst auch in englisch, schwedisch, spanisch und portugiesisch durch die internationalen Westaflex Standorte. Das Monitoring übernimmt dabei jeder selbst, indem er die Kommentare zu seinen nationalen Einträgen liest und auch beantwortet.

 

Frage: Mir sind schon einige Blogs gerade auf Seiten der klassischen Medien aufgefallen, die Mitarbeiter und Externe trennen. Im Westaflex-Forum diskutieren dagegen sowohl Mitarbeiter der Firmengruppe als auch Externe miteinander. War das immer so geplant?
Hr. Westerbarkey: Ich glaube, dass gerade dies den Reiz ausmacht. Denn wir wollen den direkten Kontakt und die Reaktion von Handelspartnern auf unsere Beiträge. Außerdem ist es interessant zu beobachten, dass oft auch Besucher untereinander diskutieren – häufig ganz ohne unseren Einfluss.

 

Frage: Zum Teil wird sehr offen diskutiert. Viele SHK-Unternehmen haben deshalb davor Angst, ein eigenes Forum einzuführen. Wie ist dies bei Ihnen? Oder anders herum gefragt: Ist es Ihnen vielleicht sogar lieber, wenn in Ihrem EDI-Blog auch kontrovers über Firmenansichten und EDIFACT-Grundsätze diskutiert wird, als wenn dies in anderer Form geschehen würde?
Dr. Westerbarkey: Ganz genau: Wir glauben, dass man auch über seine argumentativen Schattenseiten und Fehler reden sollte. So wird die Marken-Kommunikation authentisch und glaubhaft und außerdem: Durch den freien Informationsfluss im Internet der ARGE gerät mögliche Kritik sowieso in kürzester Zeit an die Branchen-Öffentlichkeit.

 

Frage: Schreiten Sie ein, wenn Meinungen zu scharf sind? Oder gab es bereits Momente, wo Ihnen diese Form der Kommunikation zu offen erschien?
Dr. Westerbarkey: Bis jetzt ist dies nicht vorgekommen. Wir hatten sogar einmal eigene Mitarbeiter, die sich im Blog negativ oder sagen wir - entnervt - über unsere EDIFACT-Strategie geäußert haben. Außerdem wurden wir im US-Part unseres EDI-Blogs verdächtigt, selbst positive Kommentare zu verfassen. Alles haben wir stehen gelassen – und die Besucher des Blogs haben die Dinge dann selbst für sich bewerten können und auch genau darüber diskutiert. Die weltweite Öffentlichkeit versteht, dass in jeder Firmengruppe auch Negatives passiert. Dies nicht zu verstecken, steigert die Glaubwürdigkeit.

 

Frage: Wie profitieren Sie selbst als Unternehmen vom Westaflex EDI-Blog? Welche konkreten Vorteile bietet Ihnen das Blog – außer positiver PR und großer medialer Aufmerksamkeit.
Dr. Westerbarkey: Zusätzlich zu der Aufmerksamkeit und EDIFACT-Fokussierung bekommen wir viel wertvolles Feedback von unseren Handelspartnern. Diese nehmen wir natürlich sehr gerne auf. Und letztlich ist es auch für unsere eigenen Mitarbeiter interessant, auf diese Weise über aktuelle Entwicklungen in Ländern der Westaflex-Standorte schnell informiert zu werden.....

 

Frage: Welche Rolle spielt das Westaflex EDI-Weblog heute innerhalb Ihrer gesamten Unternehmenskommunikation?
Dr. Westerbarkey: Für uns ist das EDI-Blog ein Teil unser Gesamtkommunikation. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir auf PR-Arbeit und klassische Radio-Werbung verzichten würden. Wir werden noch in diesem Jahr eine Ergänzung in Form eines EDIFACT-Glossars und Podcast hinzufügen.

 

Frage: Wenn jemand selbst ein Themen- oder Corporate Blog aufbauen will: Welche konkreten Tipps würden Sie ihm aus Ihrer Erfahrung heraus geben?
Dr. Westerbarkey: Erstens sollte der Themenbereich nicht einseitig und/oder gegen grundlegende Werte ausgerichtet sein, sonst kann es schwierig werden. Das Unternehmen sollte auch gewöhnt sein, offen mit Mitarbeitern und der Öffentlichkeit umzugehen. Dies geschieht am Besten mit viel Humor und der Möglichkeit, sich selbst zu beteiligen.

 

Frage: Wenn Sie EDI-Blog und Web 2.0-Medien Aktivitäten heute betrachten: Wie sieht für Sie eine Markenstrategie der Zukunft aus?
Dr. Westerbarkey: Glaubhaftigkeit wird immer wichtiger werden. Anhand vieler Briefe, Anrufe und Blog-Kommentare merke ich, dass es inzwischen eine richtige Fangemeinde gibt. So verbreitet sich unsere Prozess-Idee. Denn ein von Westaflex begeisterter EDIFACT-Nutzer im Handel setzt sich aktiv dafür ein, dass sein Fachhandel auch unsere Inventory Report Vorteile einsetzt – und dies hilft uns natürlich. Heute informieren sich Entscheider nicht mehr bei den Unternehmen direkt, sondern bei anderen Entscheidern, beispielsweise in Foren. Diese Entwicklung entsteht durch die Kraft der Suchmaschinen. Dies wird man mit klassischer Werbung und Standard-Werbesprüchen langfristig immer weniger erreichen können.

 

Vielen Dank für dieses „Gespräch“!

 
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