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Civilian

Nach und in Pandemiezeiten: Was wollen wir eigentlich gegen den Fachkräftemangel tun? Ganz konkret? Wie sehen die Lernorte der Zukunft aus? Wir leben in Zeiten, in denen sich das Digitale normalisiert. Es ist wie beim Strom: Man darf eigentlich erwarten, dass er aus der Steckdose kommt. Die Blackbox Digitalisierung dagegen zielt auf effiziente Routinearbeit ab, auf Automatisierung, Beschleunigung und Abarbeitung des Vorhandenen. Computer sind dabei die Universalmaschinen, sie können alles Mögliche, aber das heisst eben noch lange nicht, dass die Ideen gleich mitgeliefert werden. Was ist mit dem großen Rest? Welchen Nutzen erhoffen wir uns, wenn es um Unsicherheiten geht, um Risiken, um den Teil der Welt, den wir nicht im Griff haben? Es geht darum, ein neues Verständnis von digitalem Nutzen zu entwickeln, das sich nicht am Stand der Technik orientiert, sondern an den Bedürfnissen der Menschen, die damit zu tun haben. Das ist eine Art Bauernschläue der Digitalisierung. Das Innovative und Originelle, das Problemlösen, Nachdenken und Verbessern hingegen ist das, was wir ab sofort Arbeit nennen sollten.

 

Die fortschreitende Digitalisierung erfasst längst die Arbeitswelt und forciert dabei einen Gestaltwandel von Arbeit, der sich gegenwärtig nicht abschliessend benennen lässt. Einigkeit besteht weitestgehend darüber, dass Digitalisierung von Arbeitskontexten gestaltet werden muss und gestaltet wird. Angesichts der veränderten und sich verändernden sozialpartnerschaftlichen Beziehungen stellen sich Fragen nach passenden Instrumenten für die (Mit-)Gestaltung der vielfältigen Entwicklungen, sowie nach der Bedeutung und den Aufgaben unterschiedlicher Akteure in diesem Prozess.

 

Du, der Du diesen Text jetzt liest – halte inne, und frage Dich selbst: Was willst Du? Gleich ist zu lesen, dass sich hier die Menschen vertrauen, um dann jeden Tag Micromanagement zu erleben? In neuen, demokratischen und selbstorganisierten Arbeitskontexten geht es vor allem um eine multidimensionale Passung zwischen Arbeitgebern und -nehmer*innen. Da muss längst nicht mehr nur die Ausbildung und bisherige Berufserfahrung zum Jobprofil passen, sondern es braucht insbesondere eine Passung zur jeweiligen Organisationskultur. Und woher weisst Du, ob eine Bewerbung bei X oder Y im Sinn einer Passung überhaupt in Betracht zu ziehen ist? Oder umgekehrt, wenn Du Arbeitgeber*in bist: Wie stellst Du sicher, dass sich bei Euch vor allem diejenigen melden, die grundsätzlich zu Eurer Kultur und allen damit verbundenen Aspekten passen?